Sickerwasser fällt vorrangig in Deponien an, in denen einsickernde Niederschläge aus den abgelagerten Abfällen Schadstoffe lösen. Deshalb muss verhindert werden, dass diese Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Aus diesem Grund wird das Sickerwasser aufgefangen und anschließend gereinigt, z. B. durch Umkehrosmose oder Aktivkohle-Adsorption. Auch in Kompostieranlagen fällt Sickerwasser an. Die darin enthaltenen Schadstoffe sind chemisch besonders aggressiv und greifen die Wände des Auffangbeckens an. Da Sickerwasserbecken oft nur aus Beton bestehen, werden diese mit der Zeit undicht und müssen aufwändig saniert werden. Idealerweise sollte aber bei einer Sanierung nicht nur der Ursprungszustand wiederhergestellt werden, sondern auch eine dauerhaft dichte Lösung gefunden werden. Für Sickerwasserbecken bietet sich daher eine Auskleidung mit GFK an.
Glasfaserverstärkter Kunststoff ist dauerhaft beständig, gut verarbeitbar und lässt sich großflächig vorkonfektionieren, was die Sanierungs- und damit Ausfallzeiten erheblich verkürzt. Das waren auch für den Betreiber einer Kompostieranlage die entscheidenden Gründe, 2 Sickerwasserbecken aus Beton mit jeweils 475 m³ Volumen mit GFK zu sanieren. Die Becken haben jeweils eine Durchmesser von 11 m und eine Höhe von 5 m. Da zur Aufrechterhaltung des Kompostierbetriebs stets ein Becken in Betrieb bleiben muss, werden die beiden Becken nacheinander saniert. Die vorkonfektionierten Plattenlaminate wurden als Rollen auf die Baustelle geliefert, dort an den Wänden und am Boden punktuell angedübelt und an den Verbindungsstellen überlaminiert. Zur Vermeidung des Eindringens von Wasser zwischen GFK-Auskleidung und Betonwand sind die Laminatplatten im oberen Bereich an die Wand angeschraubt und mit einem dauerelastischen Dichtstoff versehen. Abschließend wurde die Auskleidung noch mit einer RAL-Farbe beschichtet. Pumpensümpfe sowie die Rohrleitungen waren selbstverständlich in die Sanierung eingeschlossen.