Hier finden Sie Pressemitteilungen zur Haase Tank GmbH, aber auch rund um Themen wie die Lagerung von Heizöl, Wärmespeicherung, aktuelle Gesetzgebungen und Brancheninformationen.
Tankbereich: Langfristig gute Chancen (Zeitschrift FUELS LUBES ENERGY 07-08/2024)
Beim diesjährigen Haase-Partnertreffen trafen sich am 20. und 21. Juni fast 80 Branchenkollegen zum Fachsimpeln und gemütlichem Beisammensein. HVO und die Entwicklung im Tankbereich – speziell beim Grossröhrsdorfer GFK-Spezialisten – waren die Kernthemen an den beiden Tagen.
Rekordverdächtig war schon mal die Teilnehmerzahl beim diesjahrigen HaasePartnertreffen im sächsischen Großröhrsdorf. Der Wunsch, sich auszutauschen und Neues zu erfahren, ist bei den Branchenkollegen offensichtlich groß, obwohl – oder gerade weil – die reinen Marktdaten aktuell zumindest im Tankbereich besser sein könnten. Bei Haase hinterlässt das aber noch keine großen Sorgenfalten. Das hat mehrere Gründe, wie die beiden Geschäftsführer Thomas Falkenbach und Thomas Wobst erläuterten: ,,Wir entwickeln uns ähnlich wie die Gesamtbranche. Im ersten Halbjahr sind bei uns die Stückzahlen bei Heizöltanks um 32 Prozent zurückgegangen. Abscheider, Industrietanks und Auskleidungen laufen aber auf dem Niveau des vergangenen Jahres“, sagt Wobst. Ein aktuelles Projekt zeigt, dass Haase im Industriebereich gut unter wegs ist. So wird derzeit fiir eine sächsische Deponie ein sechs Meter hoher, standortgefertigter und doppelwandiger GFK-Tank errichtet, der mit seinen sechs Metern Durchmesser insgesamt 160 Kubikmeter Sickerwasser aufneh men kann, das in der Deponie direkt behandelt wird.
Um noch schlagkräftiger und flexibler zu sein, haben die Großröhrsdorfer in einen neuen Lkw investiert, der speziell für die Auslieferung der Haase-Abscheider vorgesehen ist. Anders als bisher ist das Fahrzeug nicht mit einem Baggerarm ausgestattet, da hier die Erdarbeiten immer durch den Tiefbauer erfolgen, der auch den Leitungsanschluss realisiert. ,,Dafür können wir jetzt Abscheider, aber auch Tanks bis zu 25 Meter in Grundstücke oder über ein Gebäude in den Hinter hof heben“, sagt Falkenbach.
Bei den Kellertanks ist die Einschätzung eher verhalten. ,,Viele Endverbraucher sind verunsichert. Wegen der Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) werden zunächst Investitionen in neue Öl-Brennwertkessel vorgezogen. Die Tankmodernisierung kann später erfolgen. Wir sind aber optimistisch, dass dieses Nachfolgegeschäft in den nächsten Jahren kommt“, schätzt Thomas Wobst ein. Das Potenzial ist aus seiner Sicht groß. Denn rund zwei Drittel der Deutschen leben in Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern. Hier müssen die kom munalen Wärmepläne erst bis zum 30. Juni 2028 vorliegen. Bis die Planungen abgeschlossen sind, können auf jeden Fall auch noch Heizgeräte für flüssige Brennstoffe eingebaut werden. Und viele Kunden setzen darauf – auch wegen der sich verbessernden Optionen, Green-Fuels einsetzen zu können.
HVO schafft neue Möglichkeiten
Speziell über das Thema HVO berichteten Lara Wahr und Judith Fischer von Fritz Wahr Energie aus Nagold in einem Gastvortrag. Das 1964 gegründete Familienunternehmen handelt mit Energieträgern für Wärme und Mobilität verschiedenster Art und ist Vorreiter bei der HVO-Beschaffung, dem Transport, der Lagerung und dem Verkauf sowohl an B2B-Kunden als auch an Endkunden über das eigene Tankstellennetz im süddeutschen Raum. HVO100 ist aktuell bereits an 14 MTB-Tankstellen von Wahr erhältlich.
Die beiden Referentinnen spannten einen umfassenden Bogen von der Herstellung iiber Qualitätsunterschiede bis hin zu rechtlichen Grundlagen zum Thema HVO. Das war insbesondere für die Partner aus dem Energiehandel sehr interessant. HVO bedeutet aber auch für die Tankschutzunternehmen eine weitere potentielle Möglichkeit, mittelfristig den Anteil erneuerbarer Energien im Heizol entsprechend den Forderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu realisieren und ihren Kunden eine nachhaltige Zukunftsoption mit der bestehenden Heiztechnik aufzuzeigen.
„Uns ging es darum, das Thema HVO aufgrund unserer eigenen Erfahrung praxisnah darzustellen und dabei auf verschiedene Mythen, die zu diesem neuen Kraftstoff kursieren ebenso einzugehen, wie auf Fragen, die häufig von Kunden an uns herangetragen werden“, sagt Lara Wahr. Der Beratungsbedarf gegenüber Kunden an den Tankstellen ist durchaus hoch – sowohl im B2B- als auch vor allem im B2C-Bereich. Häufig wollen die Kunden wissen, ob HVO die gleichen Probleme wie einst der Biodiesel verursacht, wie es mit der Verfügbarkeit aussieht und vor allem, ob ihr Fahrzeug für HVO freigegeben ist. Mit den Vorurteilen konnte aufgeräumt werden. ,,Bei letzterem empfehlen wir, sich direkt an den Fahrzeughersteller zu wenden oder in der ständig aktualisierten Freigabeliste auf der Internetplattform ,kraftstoffe.info‘ nachzusehen“, sagt Judith Fischer. Wie die beiden schildern, gab es bisher noch keine großen Probleme bei der Einführung von HVO an den MTB-Tankstellen von Wahr. Das Unternehmen ging aktiv auf Behörden und TÜV vor Ort zu.
Im Heizölbereich spürt Wahr bisher keine nennenswerte Nachfrage der Endkunden nach HVO-Produkten. Dafür, so Judith Fischer, stünden auch noch die entsprechenden DIN- Vorschriften und die Verankerung in der 1. BimSchV aus. Verschiedene Firmen bieten zwar schon Heizöl mit HVO-Anteilen an, allerdings nur für Gewerbekunden. So gibt es beispielsweise das „Shell Blue Heating Oil“ fiir interessierte Geschäftskunden bzw. Großanlagen, wie sie berichtet. Das Produkt besteht aus 67 Prozent Premium-Heizöl, 26 Prozent paraffinischem Heizöl (HEFA/HVO) und 7 Prozent hochwertigem Bioheizöl (FAME). Auch wenn etwa in Schweden bereits heute schon teilweise mit HVO100 geheizt werde, sei auch die Beimischung von HVO eine bestens geeignete Option, ergänzt Judith Fischer. Damit könnten die Anforderungen des GEG sehr gut erfüllt werden und es rechne sich für die Endkunden.
Insgesamt wurde der Vortrag sehr interessiert aufgenommen und im Anschluss noch mit denbeiden Referentinnen lebhaft diskutiert. Die Branche ist voller Erwartung, wie sich der Markt für HVO in den kommenden Monaten und Jahren entwickelt. Die Firma Fritz Wahr Energie ist jedenfalls auf die erwartete steigende Nachfrage eingestellt.
„Das hat sich gelohnt.“
Einer, der das erste Mal die Gelegenheit hatte, hautnah zu erleben, wie die Haase-Tanks hergestellt werden, ist Björn Zach von Hülsmann Umwelttechnik aus dem zwischen Münster und Hamm gelegenen Drensteinfurt. Das nordrhein-westfälische Unternehmen hat sich in den vergangenen 40 Jahren auf verschiedenen Gebieten einen Namen gemacht: u. a. beim Havariemanagement, dem Beseitigen von Ölschäden und im Bereich Tanktechnik – vom Tank-Neubau über die Sanierung und Reinigung bis zur Demontage.
Seit über 10 Jahren sind die Westfalen Haase-Partner und, wie Zach berichtet, kommen die GFK-Tanks bei seinen Privat- und lndustriekunden gut an. Überzeugende Argumente sind beispielsweise: weniger Anschlüsse als bei Batterietankanlagen, eine Auffangwanne ist nicht notwendig, über ein Mannloch kann der Tank bei Bedarf bequem gereinigt werden und die besondere Art der Einbringung und Vor-Ort-Montage vermeidet auch bei engen Türen und Kellertreppen zusätzliche Baumaßnahmen am Gebäude.
Hülsmann Umwelttechnik baut aber nicht nur Tanks, sondern auch Abscheider und GFK-Auskleidungen von Haase ein oder montiert z. B. Innenhüllen in kellergeschweißte sowie Erdtanks. ,,Da ist immer viel zu tun. Hinzu kommen die Havarie-Einsätze bei Umweltschäden“, berichtet Zach. Die Auftragslage bewertet er als weiterhin gut, auch wenn die Tanknachfrage in den vergangenen Tahren etwas gesunken ist.
Das Haase-Partnertreffen hat sich für ihn in mehrfacher Hinsicht gelohnt: Es gab interessante Gespräche, einen intensiven Erfahrungsaustausch mit anderen Kollegen und viele neue Eindrücke. Begeistert war er von den Produktionsanlagen: ,,Jetzt weiß, ich, wie so ein Haase-Tank entsteht. Das hilft bei den Kundengesprächen, denn viele in NRW wissen noch gar nicht, was ein Haase-Tank ist.“ Gefreut hat er sich besonders, Annett Lindner persönlich kennenzulernen. Als Verantwortliche für die Auftragsabwicklung unter anderem bei Kellertanks ist sie oft seine erste Ansprechpartnerin am Telefon. Sie hat ihn immer gut beraten und bei allen Fragen schnell geholfen.
Kunden besser informieren
Auch für Christian Moser, Geschaftsführer der Tankschutzzentrum Karl Brunner GmbH in Puchheim bei München, ist das Thema HVO sehr wichtig. So hat er sich gefreut, beim Haase-Treffen noch mehr Infos dazu zu bekommen. Dabei spielt es für ihn eine große Rolle, HVO nicht nur an der Tankstelle als Kraftstoff anzubieten, sondern auch im Wärmemarkt zu etablieren.
„Wir müssen unsere Kunden noch viel stärker informieren, welche Zukunftsoptionen es für flüssige Energietrager gibt. Mit einem entsprechenden HVO-Anteil im Heizöl kann beispielsweise das Gebäudeenergiegesetz gut erfüllt werden. Da muss niemand seine bewährte und effiziente Ölheizung rausreißen“, sagt der Tankfachmann. Er bekommt viele Fragen von seinen Kunden und weiß, dass hier noch großer Beratungsbedarf besteht. Auch ist aus seiner Sicht noch völlig offen, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird – nicht zuletzt aufgrund des politischen Hin und Her. Da müsse sich niemand über die Verunsicherung der Endverbraucher wundern. Sie warten ab und schieben Investitionen in den Heizungskeller immer weiter nach hinten. ,,Wenn wir etwas bewegen wollen, müssen wir aktiv werden. Würden alle Tankschützer und Heizölhändler ihre Kunden anschreiben und sie umfassend informieren, könnten wir als Branche viel erreichen“, ist sich Moser sicher. Derzeit haben die Tankschutzbetriebe gut zu tun, so seine Einschätzung – vor allem im Servicebereich. Sicher sind auch wieder einige Tanks vom Hochwasser betroffen und es bleibt abzuwarten, inwieweit die Behörden Auflagen erteilen, die Tankanlagen hochwassersicher auszurüsten.
Neue Tanks werden allerdings nach einem guten Start ins aktuelle Jahr wieder weniger nachgefragt. Eine langfristige Prognose hält er daher für schwierig, weswegen sein Unternehmen sich auch breit aufstellt und unter anderem Industrieanlagen baut und betreut und sich mit der sicheren Lagerung ganz unterschiedlicher Gefahrstoffe befasst.
Gemeinsamer Ausklang
Der jährliche Ausflug zum partnerschaftlichen Austausch führte diesmal nach Königstein. Mit dem Elbdampfer (Baujahr 1896) ging es nach Pirna. Der kleine Stadtrundgang führte u. a. zum Tom-Pauls-Theater und endete im wahrscheinlich ältesten Biergarten Deutschlands, wie dessen Betreiber meinen. Die Terrasse der „Schloßschänke“ am Schloss Sonnenstein bietet einen weiten Blick über die Altstadt von Pirna. Genau der richtige Ort für die Teilnehmer, den Tag in gemütlicher Atmosphäre ausklingen zu lassen.
HHManz (Quelle: FUELS LUBES ENERGY)
Flexibel für die Zukunft (Zeitschrift FUELS LUBES ENERGY 05/2024)
Das Almbad Sillberghaus liegt malerisch eingebetet im Naturschutzgebiet südlich von Bayrischzell auf ca. 1030 m Höhe. Heute dient das 1936 errichtete und liebevoll sanierte Gebäude als Eventlocation für Seminare, Hochzeiten und ähnliche Anlässe. Wie Eigentümer Peter Kirschberger berichtet, hat er bisher noch keine wirklich sinnvolle und wirtschaftliche Alternative zu einer Ölheizung für das Objekt gefunden – auch aufgrund seiner besonderen Lage.
Beheizt werden die rund 600 Quadratmeter auf zwei Etagen. „Pro Jahr brauchen wir etwa 8.000 Liter Heizöl. Immerhin haben wir hier oben recht lange Winter und Schneehöhe bis zu 1,60 Meter. Da ist es gut, wenn man seinen Energievorrat rechtzeitig unter Dach und Fach hat.“, sagt Kirchberger. Umgelegt auf die etwa 8.000 Übernachtungen im Jahr rechne sich das auch von den Energiekosten bisher gut.
„Der geht nicht mehr.“
Nun aber wurde es höchste Zeit, den alten kellergeschweißten Stahltank zu erneuern. Über Jahrzehnte war die Außenwand ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt und schon bedenklich angerostet. Innenverstrebungen, die die Statik sicherstellen, erlaubten keine Einbringung einer Innenhülle.
Einen guten Tipp bekam Kirchberger von seinem regionalen Heizölhändler Hannes Acher. Der beliefert das Sillberghaus schon seit vielen Jahren und kennt die besonderen Anfahrtsbedingungen über eine Forststraße quasi quer durch den Wald. Die Verantwortung, einen maroden Tank zu befüllen, wollte Acher aber nicht übernehmen. „Der geht nicht mehr“, war sein eindeutiges Urteil. Und da auch für Kirchberger die Sicherheit und der Schutz der Natur sehr wichtig sind, folgte er gern der Empfehlung seines Heizöllieferanten. Ohnehin, sagte er, laufe „hier auf dem Lande“ vieles über Empfehlungen von „Mund zu Mund“, auch wenn er sich regelmäßig vorab im Internet informiert.
So kam die Firma Tankbau Willberger aus dem oberbayrischen Feldkirchen-Westerham ins Spiel. Albert Willberger ist schon seit 30 Jahren Haase-Partner – und damit war klar: Ins Sillberghaus kommt ein Haase-Tank. Der schafft auch flexible Möglichkeiten, für die zukünftige Beheizung der Almhütte. Denn Kirchberger plant, das Objekt in den kommenden Jahren an einen Nachfolger zu übergeben. Der kann mit dem neuen Tank dann wählen, ob er weiter mit – dann biogenen – Flüssigbrennstoffen heizt oder auf einen anderen Energieträger umstellt. Selbst als Pelletlager würde sich der Haase-Tank theoretisch eignen. Damit kann die Heizungin jeder Weise umweltgerecht betrieben werden.
Drei Tage – alles erledigt
Peter Kirchberger hat die Wahl des Handwerkers jedenfalls nicht bereut: „Ich war selten so zufrieden mit einem Dienstleister. Das Angebot war fair und es wurde alles genau so umgesetzt, wie zugesagt. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich.“
Die Arbeiten dauerten insgesamt weniger als drei Tage“, berichtet Christian Willberger, der seit 2019 voll ins Unternehmen eingestiegen ist und noch in diesem Jahr plant, den Familienbetrieb von seinem Vater zu übernehmen.
Zunächst wurde das restliche Heizöl abgepumpt und in IBC´s zwischengelagert. Die Schlammphase, die sich in den vielen Jahren gebildet hatte, musste gesondert entsorgt werden. Am Tag zwei wurde der neue Behälter installiert – ein klassischer Haase-Tank, der vor Ort montiert wird, mit 6.500 Liter Inhalt. Der dritte Tag – eher der Vormittag – war dem Rückpumpen des gefilterten Heizöls und der Inbetriebnahme vorbehalten.
Mit einem Schmunzeln erinnert sich Christian Willberger an den Abtransport der zwei Tonnen schweren Stahlteile des alten Tanks im Anhänger. „Da mussten wir bei der Straße schon ein besonderes Fahrzeug mit Zwillingsbereifung und Hinterachs-Antrieb verwenden.“ Doch das Problem sei wohl mehr ein psychologisches als eines der Fahrzeuge, meint Kirchberger: „Wir hatten hier oben schon vierachsige Betonmischer und die Bayrischen Staatsforsten, denen die Straße gehört, fahren hier regelmäßig mit schweren Maschinen durch.“ Insofern schätzt er es, dass sein Heizöllieferant gut Bescheid weiß und an die Straße gewöhnt ist.
Da der neue etwas kleiner ist als der alte Tank, muss Heizölhändler Acher künftig wohl zwei Mal im Jahr anfahren. Aber dafür ist nun die Betankung einfacher und sicher. Wie Haase-Geschäftsführer Thomas Wobst weiß, sind die Tanks aus seinem Hause bei vielen Heizölhändlern beliebt, denn dank der transparenten Tankwände ist der aktuelle Füllstand jederzeit sichtbar.
Die Zusammenarbeit mit der Firma Willberger ist für ihn ohnehin etwas Besonderes. Nicht nur, weil sie schon fast 30 Jahre andauert, sondern auch, weil der Junior Christian Willberger sein Praktikum im Zuge seines Betriebswirtschaftsstudiums bei Haase in Großröhrsdorf absolviert hat. Dabei ging es durch alle Abteilungen – vom Büro bis zur Fertigung. „Solche zuverlässigen Handelspartner vor Ort sind für uns unverzichtbar“, sagt Wobst und freut sich besonders, dass bei Willberger nun schon die zweite Generation übernimmt.
Der Junior ist zuversichtlich, dass flüssige Energieträger noch lange Bestand haben – ob im Verkehr oder im Wärmebereich. Sicher ist in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Demontagen gestiegen. Aber auf etwa 400 abgebaute Tanks kommen im Jahr rund 100 Neuinstallationen. „Es wird immer einen Kundenstamm geben, der die Vorzüge der Flüssigen schätzt und mit einem wachsenden Anteil an regenerativen, CO2-neutralen Fuels ist das eine langfristige Option für klimaneutrales Heizen“, sagt er. Die Haase-Tanks sind bereits für den Einsatz solcher „Future-Fuels“ ausgelegt. Deshalb rechnet sich Christian Willberger mit diesem Produkt auch weiterhin sehr gute Marktchancen aus. Die Heizölhändler, mit denen er kooperiert, sehen das ähnlich.
(Quelle: FUELS LUBES ENERGY)
Kugelform bringt Sicherheit (Zeitschrift des Kfz-Verbands Niedersachsen/Bremen 04/2023)
Leichtflüssigkeitsabscheider als fugenlose Einheit
Ein Werkstattbetrieb muss sich um vielfältige Aufgaben in seinem Betrieb kümmern. Eine davon ist der Umweltschutz. Häufig haben Kfz-Werkstätten Ölabscheideranlagen auf ihrem Betriebsgrundstück. In der Regel verrichten die Anlagen auch klaglos ihren Dienst. Man achtet wenig auf die Anlage, da sie sich auch nicht im ständigen Blickfeld befindet. Um die Mitgliedsbetriebe über das Thema Leichtflüssigkeitsabscheider zu informieren, nutzt der Landesverband die Expertise der Firma Haase Tank GmbH. Im Folgenden sind alle relevanten Informationen anhand der Produktpalette von Haase Tank zusammengefasst.
Der ordnungsgemäße Betrieb der Abscheideranlage ist elementar wichtig, um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Hierfür ist es notwendig, ein Betriebstagebuch zu führen, in dem die monatliche Eigenkontrolle und halbjährliche Wartung dokumentiert wird. Die Selbstüberwachung kann durch einen geschulten Mitarbeiter oder eine geeignete Fachfirma erfolgen. Bei einem eintägigen Lehrgang, der von Herstellern, Berufsverbänden, Handwerkskammern und Sachverständigenorganisationen angeboten wird, kann die erforderliche Sachkunde erworben werden.
Um die Betriebsfähigkeit der Abscheideranlage sicherzustellen, müssen entsprechend der DIN 1999-100 bei der monatlichen Kontrolle folgende Maßnahmen dokumentiert werden: Kontrolle des Abscheiders auf Aufstau-Ereignisse und grobe Schwimmstoffe, Messung des Schlammpegels und der abgeschiedenen Leichtflüssigkeit, Prüfung der selbsttätigen Verschlusseinrichtung und der Warneinrichtungen sowie Sichtkontrolle des Koaleszenzeinsatzes auf Verstopfung.
Bei der halbjährlichen Wartung ist es wichtig, dass die Innenbereiche, Einbauteile, Beschichtungen und der Koaleszenzeinsatz auf Beschädigungen überprüft werden. Zudem müssen die Verschlusseinrichtung, die Probenahme-einrichtung und die Sonden der Warnanlage gereinigt werden. Um deren Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten, sollte die Warneinrichtung auch durch eine Alarmauslösung getestet werden. Dazu wird bei den meisten Anlagen der Aufstausensor in das Wasser eingetaucht und der Ölschichtdickensensor aus dem Wasser herausgezogen.
Diese regelmäßigen Kontrollen sind von grundlegender Bedeutung für den sicheren Betrieb der Anlage, da durch sie vorhandene Beschädigungen frühzeitig erkannt und beseitigt werden können, bevor sich die Mängel verschlimmern und eine kostspielige Sanierung erforderlich wird. Darüber hinaus ermöglicht die bedarfsgerechte Entleerung der Anlage eine effizientere Nutzung.
Um den ordnungsgemäßen Zustand und sachgemäßen Betrieb der Abscheideranlage zu prüfen, muss diese vor Erstinbetriebnahme und danach im Abstand von 5 Jahren einer Generalinspektion unterzogen werden. Dabei muss der externe Prüfer unabhängig und fachkundig sein. Nach vorheriger vollständiger Entleerung und Reinigung der Anlage wird der bauliche Zustand begutachtet und eine Dichtheitsprüfung durchgeführt. Hierbei wird die Abscheideranlage im Zu- und Ablauf mit Dichtblasen abgesperrt und vollständig inklusive der Schachtaufbauten mindestens bis 20 mm unterhalb der niedrigsten Schachtabdeckung mit Wasser gefüllt.
Häufig treten bei dieser Prüfung Mängel auf, beispielsweise das Ablösen der ölbeständigen Beschichtung sowie Undichtheiten an Rohranschlüssen und in den Fugen der Schachtaufbauten. Um diese Mängel zu beseitigen, muss die Anlage außer Betrieb genommen und entleert werden. Die innere Wandung muss trocken und ölfrei sein, bevor neue Materialien aufgetragen werden können, diese wiederum benötigen eine gewisse Trocknungszeit. In dieser Zeit kann die Abscheideranlage nicht genutzt werden, je nach Sanierungsaufwand kann dies einen Ausfall von mehreren Tagen und unter Umständen auch Wochen bedeuten. Falls bei der nächsten Generalinspektion erneut Mängel auftreten und die Anlage unter Umständen noch zu klein bemessen ist, sollte der Betreiber sich Gedanken um eine neue Anlage machen – bevor wieder ein zeitaufwendiges und teures Sanierungsverfahren zum Tragen kommt.
Der Schlüssel zum Erfolg
Das sind die gegen Null laufenden Betriebskosten. Bei den Haase-Leichtflüssigkeitsabscheidern wird der gesamte dreischichtige Aufbau aus einem Harztyp hergestellt, somit ergibt sich eine kompakte Einheit und eine unempfindliche Innenoberfläche.
Dagegen muss Beton durch eine Beschichtung oder einen Inliner geschützt werden. Beschichtungen nutzen sich jedoch mit der Zeit ab und Inliner werden nur in den Grundbehälter eingebracht, der Schachtbereich bleibt meist ungeschützt. Somit ergeben sich im Laufe der Betriebsjahre Sanierungskosten, die gemeinsam mit dem Anschaffungspreis die Kosten eines GFK-Abscheiders deutlich übersteigen.
Eine dauerhafte Lösung
Der Leichtflüssigkeitsabscheider von Haase ist durch die einzigartige Verbindung des Werkstoffs GFK mit der Kugelform eine fugenlose Einheit. Der Domschacht wird im Produktionsprozess direkt an den Tankkörper angearbeitet und kann je nach Einbautiefe des Abscheiders beliebig angepasst werden.
Der Haase-Abscheider ist dreischichtig aufgebaut, zwischen den GFK-Wänden befindet sich eine Füllschicht aus kunstharzgebundenen Kieseln.
Einfach und robust für minimalen Aufwand
Der Abscheidertyp LPA vereint den Schlammfang und den Koaleszenzabscheider kompakt in einem Tank. Durch die Kugelform des Behälters ergibt sich eine optimale Strömungsführung, wodurch der Koaleszenzeinsatz bis zur Nenngröße 15 filterlos ausgeführt wird. Damit und durch den im Führungsrohr geschützten selbsttätigen Verschluss am Ablauf reduziert sich der Wartungsaufwand auf ein Minimum. Der übersichtliche Aufbau und die leicht zugänglichen Einbauteile ermöglichen jedem Betreiber und Prüfer eine einfache Kontrolle der Anlage.
Diese Konstruktion sorgt für die dauerhafte Dichtheit des Behälters, sowohl von innen als auch von außen. Durch diesen speziellen Wandaufbau kombiniert der GFK-Abscheider die chemische Beständigkeit von Kunststoff mit der Stabilität von Beton in sich.
Dank des geringen Gewichts und der kompakten Bauform geht der Einbau schnell und unkompliziert vonstatten, auch das spart Zeit und Geld.
(Quelle: kfz-nds.de 4_23)
Hackschnitzel + Heizöl – das passt (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2023)
Alles spricht zur Zeit von kommunaler Wärmeplanung, der Notwendigkeit, hier erneuerbare Energie einzusetzen, über Kosten, den nötigen Zeitvorlauf und darüber, ob das alles so zu schaffen ist, wie im Gebäudeenergiegesetz angelegt. Wie es zumindest im kleinen Maßstab funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus Oberbayern.
Echt malerisch: Südlich des Chiemsees liegt Rottau, eine ehemalige Gemeinde mit etwa 1.100 Einwohnern, die schon seit 1972 zum Markt Grassau gehort. Echt fortschrittlich: Im Zuge der Energiewende hat die „Wärmeversorgung Grassau KU AöR“ beschlossen, für die Bürger beider Ortsteile Fernwärme anzubieten. Nach Grassau wurde nun auch das Projekt für den Ortsteil Rottau abgeschlossen. Wie der Projektleiter der Gemeinde, Sebastian Stephan, betont, geht es dem Kommunalunternehmen dabei nicht darum, große Gewinne zu erzielen. ,,Wir wollen kostendeckend arbeiten und unseren Anwohnern eine optimale und wirtschaftliche Lösung bieten“, sagt er. Demzufolge ist die Kilowattstunde für die Fernwärme mit rund 12 Cent kalkuliert, was im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden durchaus günstig ist. Bis sich das rechnet, wird es wohl einige Jahre dauern. Die Kalkulation wird jährlich überprüft. Denn für die Kosten ist u.a. der Preis der Hackschnitzel ausschlaggebend, die als Brennstoff genutzt werden. In einer Lagerhalle liegen dafür rund 400 Kubikmeter der Späne parat, um den 1,4-Megawatt-Hackschnitzelkessel zu befeuern.
Rundum sicher
Um sicherzugehen, dass immer die benötigte Wärme zur Verfügung steht, dient ein Pufferspeicher mit 45.000 Liter zur überbrückung. Zusätzlich wurde „als Redundanz“, wie es Sebastian Stephan beschreibt, noch ein 1,6-MW-Ölkessel installiert, der von einem Haase-Tank mit 4.900 Litern Fassungsvermögen versorgt wird. Installiert hat den die Firma Tankbau Willberger, die seit 1994 im Landkreis Rosenheim Beratung, Verkauf, Montage und Service für alle Tanksysteme von Haase anbietet. Mit dieser Kombi aus Hackschnitzel und Heizöl ist die Fernwärmeversorgung für die etwa 150 Häuser, die in Rottau angeschlossen werden, stets sicher. Der Ölkessel kann im Havariefall den Wärmebedarf komplett abdecken. Zudem ist der Holzbrennstoff eine emissionsarme und heimische Energie. Auch in Grassau wurde bereits diese Kombination gewählt und hat sich bewährt.
Kein Zwang
Da in der Gemeinde kein Gasnetz anliegt, heizen die meisten Bewohner mit Öl. Wie Sebastian Stephan berichtet, haben sich zum Start im Oktober etwa die Hälfte der Rottauer an die neue Fernwärme anschließen lassen. Einen Zwang dazu gibt es nicht. Jeder kann auch einen eigenen Kessel, eine Solaranlage oder einen Kachelofen verwenden. Die ersten Fernwärmeverträge wurden bereits 2021 abgeschlossen. ,,Wenn sich das nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung trägt und die Anschlussdichte entsprechend hoch ist, lässt es sich verwirklichen“, sagt Stephan. Den Hauseigentümern stehen auf jeden Fall – auch mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz – verschiedene Möglichkeiten und individuelle Lösungen offen.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2023)
Tankbranche hat profitiert (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 07-08/2023)
Tankbranche hat profitiert
Rund 70 Tankbau-Unternehmer brachten zur diesjährigen Partnertagung beim GFK-Spezialisten Haase in Großröhrsdorf nahe Dresden viel Zuversicht und gute Geschäftszahlen mit. Die Entwicklungen im Energiemarkt in den vergangenen 18 Monaten verschafften der Tankbranche neuen Auftrieb.
Den Optimismus, der auf der diesjährigen Haase-Tagung Ende Juni in Großröhrsdorf zu spüren war, verdankt die Branche verschiedenen positiv wirkenden Faktoren.
Wie die Haase-Geschaftsführer Thomas Falkenbach, Thomas Wobst und Tino Vilsmeier ihren rund 70 Gästen berichten konnten, erfreuten sich vor allem die oberirdischen GFK-Tanks im vergangenen Jahr wachsender Beliebtheit. Und auch im ersten Halbjahr 2023 entwickelte sich das Geschäft erfreulich auf vergleichsweise hohem Niveau.
Solide Geschäfte
Damit liegt Haase durchaus im Branchentrend. Denn nach den Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie stieg der Absatz an Tanksystemen in 2022 um 16 Prozent und im ersten Quartal des laufenden Jahres bereits um 18 Prozent. Am Jahresende könnte sich die Nachfrage im Vergleich zu 2021 damit sogar um rund 50 Prozent erhöhen.
Angetrieben wurde die Entwicklung zunächst von der Sorge, ob nach den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine noch genug Gas für den Winter zur Verfügung steht. Wer konnte, setzte wieder auf Heizöl und einen sicheren Energievorrat – im privaten Bereich ebenso wie im gewerblichen oder in der Industrie. Gab es in den Vorjahren immer mehr Demontagen von Heizölverbraucheranlagen, so ging dieser Geschäftszweig für die Tankfachbetriebe im vergangenen Jahr merklich zurück. Und ja, die bauen auch wirklich lieber moderne Tankanlagen ein, als einfach nur alte abzureißen.
Erfahrungen aus der Praxis
Das kann Thomas Prinz vom Tankschutz-Service Remshagen aus dem südöstlich von Köln gelegenen Rösrath nur bestätigen. Seit 13 Jahren hat die Firma bereits Haase-Tanks im Sortiment und sammelte damit gute Erfahrungen. ,,Vor allem die Kompakttanks, die aus einem äußeren GFK-Mantel und einer Innenhülle bestehen, sind eine gute Alternative zu Kunststoffbatterietanks“, sagt er. Weiterer Vorteil: Sie verfügen über ein Leckwarngerät.
,,Und gerade dort, wo es im Keller richtig eng wird, passen die klassischen Haase-Tanks hervorragend rein, da sie wie kellergeschweißte Tanks vor Ort montiert werden“, ergänzt Prinz.
In diesem Jahr hat er das erste Mal beim Haase-Partnertreff teilgenommen und war beeindruckt von der industriellen Verarbeitung in Großröhrsdorf und dem dennoch hohen Aufwand an Handarbeit – etwa bei der Fertigung der Tankdeckel.
Das Geschäft entwickelt sich aus seiner Sicht positiv. ,,Es werden weiterhin Tanklager saniert – auch unter dem Aspekt der Hochwassersicherheit“, sagt Prinz.
Tanja Schneider-Ziegler, die mit dem Tankservice Ziegler aus dem schwäbischen Mössingen schon seit rund 20 Jahren Haase-Tanks verbaut, kommt immer gern zu den Partnertreffen. ,,Bekannte und neue Kollegen zu sehen, sich auszutauschen, Aktuelles aus erster Hand zu erfahren und in gemütlicher Runde zusammenzusitzen“, ist immer wieder ein guter Grund für sie, nach Großröhrsdorf zu fahren.
Und obwohl die Ölheizung unter politischem Gegenwind leidet, seien die Geschäftszahlen der Tankunternehmen fabelhaft. ,,Ein Grund ist die Verunsicherung bei den Kunden, die durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz noch verstärkt wurde. Viele warten erst mal ab oder entscheiden sich für eine neue Ölheizung samt Tankanlage, um auf der sicheren Seite zu sein. Da heute keiner weiß, wie sich die Strompreise entwickeln und ob die Stromversorgung künftig zuverlässig klappt, lassen sich die Kunden von angeblich steigenden Ölpreisen nicht abschrecken“, berichtet Tanja Schneider-Ziegler. Hinzu komme, dass noch immer Industriekunden, bei denen vor einigen Jahren Ölanlagen rückgebaut worden, diese nun wieder in Betrieb nehmen oder komplett neu installieren lassen. Dieser Trend hält seit Beginn des Ukrainekrieges an. Allerdings überwiegt in ihrer Firma die Zahl der Demontagen deutlich die der Installationen neuer Tankanlagen.
Politik heizt Wandel an
Das politische Thema, das wohl die Haase-Partner am meisten beschäftigt, ist das neue Gebäudeenergiegesetz. Seit Monaten wird darüber gestritten und das letzte Wort ist noch immer nicht gesprochen. Thomas Uber, Geschaftsführer von Bundesverband Behalterschutz und Gütegemeinschaft Tankschutz und Tanktechnik (BBS/GT), widmete sich auf der Haase-Tagung u. a. dem aktuellen Stand des GEG. Zentraler Punkt sind dabei die Anforderungen an die neuen Heizungsanlagen, die bereits ab 1. Januar 2024 zu 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen sollen. Dazu gibt es im bisherigen Entwurf des neuen GEG verschiedene Umsetzungsoptionen. Neben Wärmepumpen und -netzen auch Biomasse (z. B. Holzpellets), grünen Wasserstoff und seine Derivate (wobei noch klargestellt werden muss, was genau darunter verstanden wird) oder Hybridheizungen aus Wärmepumpen und Heizkesseln für Biomasse bzw. gasförmigen oder flüssigen Brennstoffe im Gebäudebestand.
Eine mögliche Technologieöffnung versprechen nach Ubers Einschätzung die Leitplanken der Ampel-Fraktionen zur weiteren Beratung des Gebäudeenergiegesetzes, die offenbar inzwischen in die Gesetzesvorlage eingearbeitet wurden.
Darin wird u. a. betont: ,,Beim Umstieg auf klimaneutrale Heizungssysteme sollen die verschiedenen Optionen gleichwertig behandelt werden … Die Erfüllungsoptionen sollen praxistauglich sein und Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Bedingungen zur Erreichung des 65 %-Ansatzes werden einheitlich für Neubau und Bestand überarbeitet.“
Außerdem dürfen Heizkessel nach der GEG-Novelle längstens bis zum Dezember 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Je nach Auslegung eröffne dies und die Fristverschiebung durch die Verzahnung des GEG mit den kommunalen Wärmeplanungen einen längeren Zeitraum und die Option, Schritt für Schritt auf erneuerbare flüssige Brennstoffe umzustellen, so Uber.
Aus Sicht von Thomas Wobst ist dies durchaus ein Grund, um für die kommenden Jahre optimistisch zu sein. Denn Haase hat sich bereits erfolgreich an Modellvorhaben beteiligt, mit denen nachgewiesen werden konnte, dass treibhausgasreduzierte Brennstoffe ohne Einschränkungen praxistauglich sind. ,,Unsere GFK-Tanks sind ,Green Fuels ready‘ und können damit ihren Anteil bei der Wärmewende im Gebäudebereich leisten“, ist er sich sicher.
Speziell zu Tanks trifft die GEG-Novelle allerdings keine Aussagen. Der Modernisierungsbedarf der bestehenden rund fünf Millionen Heizöltankanlagen im Gebäudebereich bleibt aber für die kommenden Jahre hoch und damit auch das Geschäftspotenzial für die Tankbranche.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 07-08/2023)
Klare Entscheidung: Heizöl (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 03/2023)
Bestandssanierung ist das große Thema. Überall kommen die Tankanlagen in die Jahre. Doch an einen Wechsel des Energieträgers denken dabei immer weniger Kunden – und das hat gute Gründe.
Auch in Ostdeutschland kommen immer mehr Heizölverbraucheranlagen in die Jahre und müssen saniert werden. Oft erweist es sich dabei als beste Alternative, weiter bei Heizöl zu bleiben, wie das Beispiel dreier Mehrfamilienhäuser im mittelsächsischen Königsfeld zeigt.
Anfang der 90er-Jahre wurden hier große Batterietankanlagen installiert, mit einem Fassungsvermögen zwischen 9.000 und über 10.000 Liter. Die Tanks zeigten inzwischen deutliche Alterungsspuren, es war kein Antiheberschutz verbaut, die Auffangwannen waren defekt und in einem der Gebäude musste bereits die halbe Anlage stillgelegt werden.
„Daher war unstrittig, hier musste etwas getan werden“, berichtet Britt Zeuner-Nehring vom SD Immobilien- und Hausverwaltungsdienst in Döbeln, die die Objekte betreut. „Und just im richtigen Moment fand ich bei meinem abendlichen Blick ins Facebook die Info von Sebastian Fickert über die Leistungen seiner SF Tank- und Umwelttechnik Sachsen. Ab dann ging alles zügig voran“, erinnert sie sich.
Wie Sebastian Fickert berichtet, arbeitet er bereits über zehn Jahre mit dem GFK-Spezialisten Haase zusammen. Die Nachfrage nach Heizöltanks hat sich im vergangenen Jahr enorm erhöht und setzt sich weiter fort. Neue Kunden findet er vor allem über die sozialen Netzwerke. Die Interessenten stammen aus allen Altersgruppen. Ältere Hauseigentümer tummeln sich ebenso auf Facebook wie viele jüngere Leute, die jetzt von ihren Eltern oder Großeltern Häuser übernehmen oder ein bestehendes Gebäude erwerben und modernisieren. „70 bis 80 Prozent von ihnen bleiben tatsächlich bei Öl. Gründe dafür sind der sichere eigene Energievorrat, die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann und zu welchem Preis man seine Energie einkauft – und nicht zu vergessen: die Voraussetzungen im kleinstädtischen und ländlichen Umfeld, wo leitungsgebundene Alternativen häufig nicht vorhanden sind“, sagt Fickert. Deshalb wirbt er auch erfolgreich mit dem Argument: „Setzen Sie auf Sicherheit, lagern Sie Ihren Energiebedarf zu Hause.“ An einem Freitagnachmittag, Ende Januar, hat er zwei Anzeigen auf Facebook geschaltet und am kommenden Montag lagen schon sieben neue Anfrage auf seinem Schreibtisch. „Alle im Bereich Tankaustausch, nicht eine Demontage“, freut er sich.
Mittlerweile hat die SF Tank- und Umwelttechnik Sachsen (TUS) acht Angestellte und der nächste steht schon in den Startlöchern. Der Einzugsbereich erstreckt sich auf Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordbayern. Dafür liegt der Standort am Autobahnkreuz Chemnitz, den die TUS vor kurzem bezogen hat, ideal. Von hier aus ist man in ein bis eineinhalb Stunden bei Haase in Großröhrsdorf, in Halle, Erfurt oder Hof.
Klare Entscheidung
Für die Häuser in Königsfeld zeichnete sich schnell ab, dass auch hier die Eigentümer dem Öl treu bleiben wollen. Andere Varianten wären ungleich teurer oder zeitaufwendiger geworden. Eine Erdgasleitung hätte erst über mehrere 100 Meter gelegt werden müssen und für eine Pelletanlage passten die Bedingungen in den Kellern der Häuser nicht. „Außerdem muss der Betrieb einer Pelletanlage regelmäßig überwacht werden, es ist bei gleichem Lagervolumen und Platzbedarf öfter Brennstoff nachzuordern und der Personalaufwand ist dadurch höher“, gibt Britt Zeuner-Nehring zu bedenken.
Bei den Ölanlagen ist das Verfahren eingespielt: Die Eigentümer oder Hausmeister melden den Stand an die Hausverwaltung und die hat dann einige Wochen Zeit, um zu günstigen Marktkonditionen Heizöl zu bestellen. Zeuner-Nehring sieht darin tatsächlich einen großen Vorteil, gerade im Vergleich zu den stark gestiegenen Gastarifen.
Kurz vor Weihnachten
Eigentlich wollte sie den Austausch der Anlage erst im Frühjahr durchführen lassen. „Als es dann Mitte Dezember losging, war mir doch etwas mulmig und ich wartete schon darauf, dass sich Bewohner beschweren, weil ihre Heizung kalt bleibt“, erzählt sie.
Aber nichts dergleichen passierte. Das dufte auch nicht, befinden sich doch in den Häusern acht, zwölf, bzw. 24 Wohnungen und während die Tanks getauscht wurden, herrschte ordentlich kaltes Winterwetter.
Für Sebastian Fickert ist das kein Problem. Der Umbau war pro Anlage innerhalb von drei Tagen erledigt. TUS füllt die Restbestände in externe Tanks, wobei das Öl gefiltert und gereinigt wird. Dann wird die Ölheizung umgeklemmt und läuft fast ohne Unterbrechung weiter. „In drei Tagen gab es zwei Mal für zehn Minuten keine Heizung. Das hätten wir auch bei minus 20 Grad machen können“, lacht der Tankbauer. Aber er geht immer auf Nummer sicher. Jede Heizung – gerade ältere Modelle – ist anders und kann beim Umschalten auch mal auf Störung gehen. Dazu hat TUS einen kurzen Draht zum Heizungsbauer.
Der war in Königsfeld nicht nötig. Und so erhielt Britt Zeuner-Nehring nur einen Anruf mit der Meldung, dass die Anlage fertig ist.
Die sechs Batterietankanlagen, die aus zehn oder zwölf oder vierzehn Einzeltanks bestanden wurden durch sechs Haase-GFK-Tanks mit je rund zehn Kubikmeter Fassungsvermögen (Nutzinhalt 9.800 Liter) ersetzt. „Das ist sicher, schafft sogar Platz in den Lagerräumen, wodurch man bequem rund um die Tanks gehen kann. Dank der guten Sichtbarkeit kann der Füllstand unkompliziert an einer Außenskala abgelesen werden“, so Fickert. Und Zeuner-Nehring freut sich, dass mit der neuen Anlage auch der Heizölgeruch verschwunden ist. Im nächsten Schritt sollen in den Gebäuden nun noch die Heizkessel modernisiert werden. „Für mich war die Zusammenarbeit einfach top und ich werde TUS gern weiterempfehlen“, sagt sie.
Eine Gelegenheit dafür dürfte sich noch öfter bieten. Denn wie Haase-Geschäftsführer Thomas Wobst sagt, ist derzeit auch an den guten Verkaufszahlen in seinem Unternehmen zu spüren, dass die Endkunden bei Öl bleiben. Auch wenn es kaum Neuanlagen gäbe, herrsche in den Bestandsgebäuden ein hoher Sanierungsbedarf.
Hans-Henning Manz
Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 03/2023
Wie Kfz-Betriebe Ölabscheider sanieren oder umrüsten können (kfz-betrieb 03/2023, Zeitschrift der bayerischen Innungen des Kfz-Gewerbes)
Altöl ist die Fäkalie der Kfz-Werkstatt. Und der Ölabscheider die Kläranlage. Was aber tun, wenn der nach Jahrzehnten „Schrott“ ist? Wir zeigen drei Beispiele, wie Unternehmen ihre Anlage saniert bzw. auf „Trocken“ umgerüstet haben.
Um bei den eingangs gebrauchten Begrifflichkeiten zu bleiben: Irgendwann war die Kacke am Dampfen. Genauer gesagt stand eines Tages der lokale Abwasserverband – Stichwort „unterer Wasserbehörde“ – bei dem Inhaber eines Kfz-Betriebes im Süden Bayerns auf der Matte.
Angefangen in den Fünfzigern als Tankstelle, mauserte der sich Anfang der Siebziger zum Autohaus. Ein typischer Familienbetrieb: Über die Jahre folgte hier ein Gebäude, da ein Anbau, dort eine Waschhalle. Irgendwann erbte der Sohn die ganze „Anlage“ von seinem Vater.
Zurück zum Abwasserverband. Der hatte letztes Jahr in einem Revisionsschacht, unweit des Firmengeländes, einen Ölklumpen gefunden. Woher der kam, ob vom Autohaus oder einem anderen Einleiter, bleibt offen. Fakt ist: Die Behörde fing bei dem Autohaus das Bohren an. Nicht im Boden, wohl aber in seinen Unterlagen. Zu seinem Glück besaß der Betrieb die, sprich ein Ölabscheider-Wartungsbuch. Schließlich hatte sich der Firmenchef vor einigen Jahren als Sachkundiger für „Leichtflüssigkeitsabscheider“ (Volksmund: Ölabscheider) gemäß DIN 1999/100 qualifiziert und darf/muss seitdem seinen Abscheider selbst überwachen.
Technischer Berater wusste Rat
„Zum Glück hatte ich vor sieben Jahren einen entsprechenden Lehrgang bei Marka, meinem Lieferanten für chemische Kfz-Produkte, gemacht“, berichtet der Kfz-Meister. Auf das Thema Ölabscheider und das entsprechende Qualifikationsangebot sowie den „Makra Quick-Check“ hatte ihn sein Makra-Vertreter aufmerksam gemacht. Die Firma Makra war es auch, die Wasserproben (gemäß DIN EN ISO 9377-2), die der Betrieb regelmäßig nahm, für diesen in einem Labor untersuchen ließ – stets ohne Befund. Diese beiden Fakten und auch die Tatsache, dass der Familienbetrieb ein Bodengutachten, wenn auch aus 2011, vorzuweisen hatte (ebenfalls ohne Befund), retteten dem Kfz-Unternehmen den A … Das große Aber: Eine alle fünf Jahre ällige Generalinspektion seines Ölabscheiders (seit 2003 Pflicht) hatte es nie durchführen lassen. Die war jetzt mehr als fällig. Und prompt stellte sich heraus, dass der alte „Betoneimer“ nach vielen Jahrzehnten schlicht am Ende war.
Die Lösung war ein „Aufsteller“
Ein Neuersatz an selber Stelle kam aus mehreren Gründen nicht infrage. Was also tun? Wie schön öfter in der Vergangenheit griff der Autohausbetreiber in Sachen betriebliche Fragen/Probleme zum Telefonhörer und rief beim technischen Berater seiner Innung bzw. seines Landesverbands an. Der, in Person von Matthias Pfau, klemmte sich dahinter und suchte nach einer geeigneten Sanierungslösung. Und er fand sie in Form eines „Aufstellabscheiders“ aus Edelstahl von der Firma Mall. Der wird anders als ein klassischer Abscheider aus Beton nicht im Boden verbuddelt, sondern oberirdisch aufgestellt. Beim Autohaus Walter „halb unterirdisch“, sprich im Keller.
Denn die komplette Werkstatt ist unterkellert. Hier fand sich schnell eine circa 3 mal 1,5 Meter große Fläche als idealer Platz für solch eine Art Abscheideranlage. Hier stört der VA-Klotz nicht, niemand eckt an ihm an und das Beste bzw. Wichtigste: Hier sitzt er automatisch tiefer als sämtliche abwassereinleitenden Stellen auf dem abschüssigen Betriebsgelände, aber immer noch höher als der alte Abscheider. Der, ordnungsgemäß stillgelegt, fungiert fortan nur noch als Durchfluss zum Kanal.
Das Thema Kosten
Apropos Abfluss: Abgeflossen sind bei den Walters bei der Maßnahme natürlich auch einige Euros, keine Frage. „Rund 13.500 Euro entfielen auf den Abscheider. Das Gros machten aber die Baumaßnahmen aus. Das heißt, wir mussten einen 20 Meter langen Kanal erneuern, und auch unsere ehemalige Waschhalle haben wir im Zuge der Maßnahmen aufwendig überholt und umgebaut“, weiß der Chef des Hauses zu berichten. Wer sich mit Preisen für Ölabscheider auskennt, weiß, dass es auch günstiger geht. Doch solch ein Edelstahl-Aufstellabscheider hält quasi ewig, anders als typische Betonabscheider, die nicht selten bereits nach fünf Jahren durch die erste Generalinspektion rasseln.
Genau davon hatte auch Jürgen Koppenhöfer vom Autohaus Ewald im bayerischen Erding gehört. Als er vor 14 Jahren als Geschäftsführer zu dem Ford-Partner in die Weißbier-Hauptstadt kam, durfte er die Erfahrung machen, die schon viele in Sachen Ölabscheider gemacht hatten. „Ein Bewusstsein für einen solchen und seine Aufgabe für den Umweltschutz ist in zahlreichen Kfz-Betrieben nur rudimentär vorhanden“, sagt Koppenhöfer. Das änderte er in seinem neuen Betrieb umgehend, ließ zwei Mitarbeiter als Sachkundige für eine Abscheider-Eigenkontrolle schulen und umgehend eine Generalinspektion durchführen.
Das dicke Ei
Bei der letzten 2021 überbrachte man ihm prompt die Hiobsbotschaft Nummer eins, die auch Besitzer eines gealterten Automobils bei der HU fürchten: durchgefallen! Die Hiobsbotschaft Nummer zwei: Der Abscheider war gemäß aktueller Vorschriften zu klein geworden, eine Sanierung kam somit nicht infrage. „Doch einen alten Betonabscheider mit seinen konstruktiven Nachteilen durch einen neuen mit konstruktiven Nachteilen zu ersetzen, kam für mich nicht infrage“, definierte Jürgen Koppenhöfer seinen Anspruch an einen Ersatz für das Altteil. „Ich wollte eine dauerhafte Lösung!“
Genau die fand er bei der Firma Haase. „Ich bin zwei Tanks“ prangt in großen Lettern auf jedem der kugelörmigen Fässer, mit dem der schwäbische Spezialist den Öltank-/ Ölabscheidermarkt durchaus revolutioniert hat. Denn ein solches besteht aus doppelwandigem GfK. Dazwischen eingelassen ist eine mehrere Zentimeter starke, mit Harz getränkte Kieselschicht, genannt Polymerbeton. Diese „Sandwich“-Bauweise macht den Haase-Tank extrem stabil bei moderatem Gewicht. Man kann ihn ober- wie unterirdisch aufstellen. Die Nachteile von Kunststoffabscheidern aus PE (mechanische Instabilität, nur einwandig) sind ihm fremd. Ebenso Probleme beim Schacht (einteilig!) und dem Ein-und Ausgangsstutzen. Alle drei sind bei der GfK-Variante dichtungslos mit dem Behälterkörper verbunden. Das macht Undichtigkeiten quasi unmöglich.
Kaum teurer, aber viel wertvoller
„Auch die Tatsache, dass ich den Haase-Abscheider selbst nach Jahren wieder ausgraben kann, ohne dass ein Tropfen Öl dabei austritt oder ich nur ansatzweise Angst haben muss, dass genau das in den vielen Jahren zuvor passiert sein könnte, haben für uns, die wir hier in einem Wasserschutzgebiet sitzen, den Ausschlag gegeben, zu einem Haase-Tank zu greifen“, begründet der Ford-Autohaus-Chef die Abscheider-Wahl. „Und einen Rabatt für Innungsmitglieder hat uns Haase-Vertriebstechniker Michael Graner obendrein vermittelt!“
Innerhalb drei Wochen war die Demontage des 50 Jahre alten und der Einbau des neuen Abscheiders, während laufendem Werkstattbetrieb, – inklusive Sanierung der Ablaufrinne in der Werkstatt und des Ablaufs in der Waschhalle. Und auch bei Autohaus Ewald entfiel ein Großteil der Kosten auf Erd-und Handwerksarbeiten. „Vor dem Hintergrund massiv gestiegener Baustoffkosten ist solch ein Haase-Tank kaum noch teurer“, relativiert Geschäftsführer Koppenhöfer das klassische Argument „ein Betonabscheider ist die günstigste Lösung“.
Besser gleich trockenlegen?
An das bekannte Motto „Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen“ erinnerte sich auch Oliver Listle im vergangenen Jahr. Da senkte der „Generalinspekteur“ gegenüber dem Geschäftsführer eines Renault-und Hyundai-Autohaus in Augsburg den Daumen über dessen Ölabscheider. Eine Sanierung hätte reichlich Geld verschlungen, und auch die Einbindung in die Wasseraufbereitungsanlage der Waschanlage kam aufgrund der Tatsache, dass dann ein circa 30 Meter langer Kanal fällig geworden wäre, nicht infrage.
Ergo entschied sich Listle für eine vermeintlich radikale Lösung: Aktuell legt der Betrieb seine Werkstatt abwassertechnisch trocken. Fortan wird eine Sammelrinne kleine bis mittlere Mengen Wasser aufnehmen und der Verdunstung preisgeben. Größere Mengen wird das Listle-Werkstattteam per Bodenreinigungsgerät aufsaugen. Mit diesem wird sie dann auch künftig das „Parkett“ reinigen. „Wir haben den Umstieg auf eine sogenannte trockene Werkstatt zuvor mit den Mitarbeitern besprochen, unsere Beweggründe offengelegt und genau erklärt, was sich künftig ändert“, beschreibt Oliver Listle das Vorgehen. „Es ist wichtig, die Mannschaft bei Veränderungen, die jahrelang gewohnte Abläufe quasi auf den Kopf stellen, mitzunehmen“.
Eine Werkstatt abwassertechnisch trockenzulegen, ist sicher nicht für jeden Betrieb eine Lösung. Denn auch wenn man sich somit seines Abscheiders entledigt hat: Das Schmutzwasser eines Bodenreinigungsgeräts ist kein Abwasser, sondern Abfall und muss gesammelt und entsorgt werden. Das gilt übrigens auch für selbiges aus Radwaschmaschinen. Denn das ist dank der ganzen (Schwer-)Metalle und anderer Stoffe aus der Bremsanlage mal richtig schmutzig Aber das ist schon fast ein Thema für sich.
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GÜTESIEGEL
Lange Zeit – und zum Teil noch immer – wiesen typische Abscheideranlagen aus Beton erhebliche Mängel auf. Nicht selten bereits im Rahmen der ersten Generalinspektion nach fünf Jahren. Um dem schlechten Ruf solcher Anlagen, aber auch generell dem Einsatz ungeeigneter Methoden und Werkstoffe entgegen zu wirken, haben sich in der Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik
e. V. (GET) Unternehmen zusammengefunden, die gemäß dem RAL-Gütezeichen 693 arbeiten. Auf diese Qualitätssiegel sollten Kfz-Betriebe achten, wenn Sie Bau-oder Sarnierungsleistungen im Bereich Abwasser vergeben. Weitere Informationen unter get-guete.de.
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„80 PROZENT DER SCHACHTHÄLSE SIND UNDICHT“
Thomas Lauer, Projektleiter Kfz-Werkstatt-Technik, Göhler Anlagentechnik
Redaktion: In der Vergangenheit fertigte man Leichtflüssigkeitsabscheider fast ausnahmslos als „Betonabscheider“. Weshalb machen diese häufig Probleme?
Thomas Lauer: Viele Anlagen wurden schlicht und ergreifend mangelhaft errichtet. Es wurden Dichtungen weggelassen und falsch montiert, das Erdreich nicht ausreichend verdichtet oder notwendige Betonringe für den Schachtaufbau einfach durch Ziegelsteine ersetzt. Auch bei den Zuleitungen, das heißt den Rinnen innerhalb der Werkstatt und den unterirdischen Rohrleitungen zum Abscheider, treffen wir regelmäßig auf mangelhaft ausgeführte Bauleistungen.
Mein Abscheider hat die Generalinspektion (GI) nicht bestanden. Was tun?
Ein nicht bestandene GI bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie einen neuen Abscheider benötigen. Vielfach können wir undichte Abscheider sanieren. Statt die typischen Beschichtungen der Behälterwände zu erneuern, kommt heutzutage auch das Auskleiden mit sehr haltbarem HDPE oder GFK-Laminat infrage. Oft ist es aber nicht der Behälter an sich, sondern nur der Schachthals, der Probleme bereitet bzw. sich im Rahmen einer GI als undicht erweist. Gerade er lässt sich mittels GfK dauerhaft und zu moderaten Preisen sanieren.
Und was, wenn die Zuleitungen zum Abscheider das Problem sind?
Auch hier gibt es mittlerweile moderne Technologien, mit denen man undichte Rinnen und Rohre sanieren kann, ohne dass Erdarbeiten nötig werden. So lassen sich beispielsweise Rohrleitungen mit einem sogenannten „Partliner“ oft schnell und dauerhaft instand setzen. Bei diesem wird eine mit Epoxidharz getränkte Matte in das undichte Rohr eingebracht. Ein mittels Druckluft aufblasbarer Gummizylinder drückt diese dann gegen die Rohrwand, bis sie ausgehärtet ist, und das Loch oder der Riss ist dauerhaft versiegelt.
Mein Abscheider hat die GI nicht bestanden, da er angeblich nicht mehr groß genug ist. Wie kann das sein?
Prinzipiell berechnet sich die Abscheidergröße – angegeben als „NS“ bzw. „NG“ (Nenngröße) – nicht anhand der möglichen Ölmenge, der Werkstattfläche oder Faktoren, wie viele meinen. Allein die Durchlaufmenge des Abwassers bestimmt die Größe. Sind bei einem Betrieb, wie häufig der Fall, auch Außenflächen in die Abscheideranlage eingebunden, z. B. in Form eines Waschplatzes oder einer Hoffläche, fließt auch das Maß der regionalen (Stark-) Niederschlagsmenge in die NG-Berechnung mit ein. Informationen zu dieser Menge liefert die „Kostra“-Liste vom Deutschen Wetterdienst. Rutscht eine Region in der Liste sozusagen nach oben – analog den Regionalklassen bei der Kfz-Versicherung –, das heißt, gibt es in dieser aktuell mehr und heftigere Niederschläge als früher beim Einbau des Abscheiders, erhöht sich gemäß aktueller Berechnung automatisch die Durchlaufmenge. So kann es vorkommen, dass ein Abscheider zu klein geworden ist.
Was muss ich beachten, wenn ich eine Generalinspektion beauftragen möchte?
Leider gibt es unter den Anbietern für eine GI zahlreiche schwarze Schafe. Wenn Ihnen einen Anbieter am Telefon einen Preis von z. B. 450 Euro für eine GI nennt, ohne dass er Ihre Anlage kennt, sollten Sie hellhörig werden. Denn eine seriöse Preisauskunft ist eigentlich erst nach einer Inaugenscheinnahme derselben und der regionalen Gegebenheiten möglich. Außerdem sollten Sie nur einen Anbieter beauftragen, der nur die Prüfung anbietet. Oder aber die Prüfung, Entsorgung und Sanierung aus einer Hand, aber nur dann, wenn er gemäß § 19 WHG (Wasserhaushaltsgesetzt) zertifiziert ist. Unserer Erfahrung nach sind circa 80 Prozent der Abscheider an den Schachthälsen und/oder der monolithischen Fuge und/oder an den Abscheiderzu-und -abflüssen undicht. Ein seriöser GI-Anbieter wird diese Mängel zuerst beseitigen und dann die Anlage prüfen. So sparen Sie sich mindestens einmal das Entleeren und Neubefüllen. Für ein Abdichten (nicht Sanieren!) besagter Stellen inklusive Prüfung verlangen wir von der Firma Göhler 600 bis 700 Euro. Zudem sollten Sie bzw. der Betrieb, der Arbeiten an Ihrem Abscheider ausführt, darauf achten, dass sämtliche verwendeten Materialien vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zertifiziert sind.
„SIE SIND VERPFLICHTET, EIN BETRIEBSTAGEBUCH ZU FÜHREN!“
Wo finden Werkstätten Informationen zum Thema Abwasser bzw. rechtliche Vorschriften?
Matthias Pfau: Für Kfz-Betriebe sind vor allem der Anhang 49 (mineralölhaltiges Abwasser) sowie Anhang 40, Metallbearbeitung/Metallverarbeitung (Abwasser aus Lackierereien und mechanischen Werkstätten) der Abwasserverordnung relevant. Grundsätzlich sollte die regional zuständige „untere Wasserbehörde“ (i. d. R. das Wasserwirtschaftsamt bzw. das Landratsamt, die Stadtverwaltung) frühzeitig bei Neu-oder Umbauten bzw. Sanierungen einbezogen werden, um örtliche Sonderanforderungen zu erfüllen. Das Amt ist hier auch die genehmigende Behörde.
Was fordern Behörden heutzutage?
Nach Möglichkeit ist ein abwasserfreier Betrieb anzustreben. Dann jedoch sind Teilewaschanlagen bzw. Bodenreinigungsmaschinen mit einer Kreislaufführung der Flüssigkeit zu nutzen, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Fahrzeugwaschanlagen erfordern eine Wasseraufbereitung, um aus betriebswirtschaftlichen wie auch ökologischen Gründen seriös betrieben werden zu können. Zudem dürfen die Abwässer keine organischen Komplexbildner und organisch gebundene Halogene (AOX) enthalten. Vielfach enthalten importierte Reiniger hierzulande aggressive und verbotene Stoffe.
Welche Dokumentationspflichten haben Kfz-Betriebe in Sachen Abwasser?
Sie sind im Rahmen der Genehmigung zur Indirekteinleitung dazu verpflichtet, ein Betriebstagebuch für Abwasser zu führen. Informationen dazu liefern besagter Anhang 49, die Eigenkontrollverordnungen der Länder, die Ministerialerlässe der Länder zur bedarfsgerechten Entsorgung sowie die DIN 1999-100:2016-12. Das Betriebstagebuch dient dazu, alle abwasserspezifischen Kontrollen (monatlich, halbjährlich und fünfjährig) zu dokumentieren sowie wesentliche Informationen zur Technik der Abwasserbehandlung und Abwasserführung sowie den behördlichen Anforderungen abzulegen.
An wen können sich Kfz-Betriebe bei Fragen zu Abscheideanlagen wenden?
Bei der Sanierung oder auch beim Neueinbau einer Abscheideranlage sollten Sie schon bei der Produktauswahl und erst recht beim Einbau grundsätzlich einen erfahrenen Fachbetrieb beauftragen. Allein die Verwendung von nicht ölbeständigen Dichtringen an KG-Rohranschlüssen kann später zu Undichtigkeiten führen, die oftmals nur mit teuren Bodenarbeiten behoben werden können. Auch die technischen Betriebsberater der Innungen und Landesverbände des Kfz-Gewerbes unterstützen Sie mit ihrem Fachwissen beim Thema.
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ECO-STEPS
Mit „Eco-Steps“ bietet der Chemiespezialist Makra als zertifizierter Fachbetrieb gemäß Wasserhaushaltsgesetz bereits seit über 20 Jahren ein modular aufgebautes Konzept zum Abwassermanagement an. Dieses soll Kfz-Betrieben vor allem Rechtssicherheit im Umgang mit ihrer Abscheideanlage geben. Das Konzept bietet unter anderem Umweltseminare mit Sachkundelehrgang an den Standorten Göppingen und Hohenstein-Ernstthal – auf Anfrage auch vor Ort. Durch besonders schnelltrennende und abscheidefreundliche Reinigungschemie möchte Makra zudem Werkstätten unterstützen, vorgeschriebene Grenzwerte im Abwasser einfacher einzuhalten. Denn eine „falsche“ Reinigungschemie belastet nicht nur die Abwässer, sondern führt häufig auch zu Korrosionsschäden innerhalb des Abscheiders.
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Steffen Dominsky
(Quelle: kfz-betrieb 03/2023, Zeitschrift der bayerischen Innungen des Kfz-Gewerbes)
Tanknachfrage legt zu (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2022)
Heizöl ist derzeit für viele der Energieträger ihrer Wahl, um im kommenden Winter sicher mit Wärme versorgt zu sein. Private Endverbraucher bleiben beim Öl und Unternehmen aktivieren ihre alten Tankanlagen oder bauen neue.
Das Tankschutzunternehmen Wichert aus Alfter im südlichen Nordrhein-Westfalen hat mit seinen sieben Beschäftigten derzeit alle Hände voll zu tun – vor allem im gewerblichen Bereich. Auch viele Kommunen nehmen jetzt ihre bereits stillgelegten Öltanks wieder in Betrieb, um eine sichere Reserve für ihre Notstromaggregate zu haben. ,,Oft kleiden wir die Tanks mit Kunststoff-Innenhüllen aus“, berichtet Kai Wichert, der sich mit seiner jahrelangen Berufserfahrung 2015 selbstständig gemacht hat. ,,Ein guter Zeitpunkt“, wie er jetzt mit einem Schmunzeln feststellt. Mit einem kleinen Verteilerfahrzeug beliefert er auch gleich die kommunalen Notstromaggregate mit Heizöl.
Generell gelten aber auch für Anlagen, die unter der Rubrik „Fuel-Switch“ derzeit in Betrieb gehen, die bestehenden gesetzlichen Regelungen. Selbst wenn vor Ort pragmatische Entscheidungen fallen, wird jede Anlage von einem Sachverständigen abgenommen und es gibt Gebiete, in denen Heizölanlagen nicht möglich sind. Das ist beispielsweise in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu beachten, wo Wichert auch noch über ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe stark eingebunden ist.
Kunden, die heute ihre Heizöltanks erneuern wollen, müssen etwa sechs bis acht Wochen warten. Vor dem Winter wird es also schwierig. Nur bei Notfällen, wenn Tanks defekt sind oder auszulaufen drohen, hilft Wichert sofort. Dann werden andere Aufträge geschoben.
Trotz der hohen Nachfrage können die Projekte aber schnell um gesetzt werden, so wie eine gewerbliche Heizöl-Anlage in Trier. ,,Am 25. Juli ging bei uns die Anfrage ein, Ende September waren die Tanks verbaut“, sagt Thomas Wobst von Haase Tank. Installiert wurden hier drei oberirdische GFK-Tanks vom Typ K30-165D mit jeweils 16.400 Liter Fassungsvermögen.
Bei allen Tankunternehmen zeigt sich der aktuell steigende Bedarf. ,,Generell hat sich bei uns der Anteil von industriellen Heizöltankanlagen von unter 10 Prozent auf etwa 30 Prozent erhöht. Dabei handelt es sich um die komplette Bandbreite: Nahrungsmittelindustrie, verarbeitendes Gewerbe bis hin zu Wohnungsgenossenschaften“, sagt der Haase-Geschaftsführer.
Viele Kunden rufen bei ihm völlig verzweifelt an – auch private – und wollen möglichst schnell eine Lösung. Nun bleibt abzuwarten, wie lange der Run anhalt und was das kommende Jahr bringt. „Schließlich müssen die Heizölanlagen nicht nur installiert, sondern auch befüllt werden und die Logistik-Kapazitäten sind nicht unendlich erweiterbar“, gibt Wobst zu bedenken. Bei Haase ist man jedenfalls flexibel genug, um sich der Marktentwicklung anzupassen. Das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2022)
Alternativer Brennstoff senkt Emissionen (Sanitär+Heizungstechnik 2/2022)
Altes Haus, moderne Heizung, neuer Energieträger
Runderneuert ist die Technik im Heizungskeller der Familie Seidel in der niedersächsischen Gemeinde Wedemark: Eine neue Heizung und ein neuer Heizöltank stehen jetzt dort. Und sogar die Tankfüllung ist etwas Besonderes. Denn das klassische Heizöl wurde mit einem treibhausgasreduzierten, flüssigen Energieträger aus Reststoffen kombiniert. So heizen die Seidels schon heute mit dem Brennstoff von morgen. Möglich gemacht hat das die Pilotinitiative „future:fuels@work“.
Vor etwa fünf Jahren hat die Familie das 1963 gebaute rund 160 Quadratmeter große Haus gekauft. Seitdem bringen sie es nach und nach auf Stand und planen auch für die Zukunft weitere energetische Sanierungsmaßnahmen. Jetzt war die Heizung an der Reihe. Entschieden haben sich Carsten Seidel und seine Familie für eine effiziente Öl-Brennwertheizung. Und genau diese Maßnahme machte die Teilnahme an der Aktion „future:fuels@work“ möglich. Die Pilotinitiative hat das Institut für Wärme und Mobilität (IWO) gemeinsam mit führenden Heizgeräteherstellern für Modernisierer ins Leben gerufen.
Future Fuels reduzieren CO2-Ausstoß um 25 Prozent
Carsten Seidel hat sich erfolgreich um eine Teilnahme beworben und als erste Tankfüllung nach der Modernisierung das „grünere“ Heizöl zum Vorzugspreis geliefert bekommen. So spart die Familie ab sofort mehrfach: Die neue Heizung reduziert den Brennstoffbedarf und so Kosten und CO2-Emissionen. Die Future Fuels im ebenfalls modernisierten Tank reduzieren den CO2-Ausstoß zusätzlich um weitere 25 Prozent. „Die nahezu klimaneutrale Komponente des Brennstoffs wird aus biobasierten Reststoffen wie Altfetten oder Pflanzen- und Holzabfällen gewonnen“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. Die Aktion hat zum Ziel, im praktischen Einsatz zu zeigen, wie eine klimaschonende Wärmeversorgung mit moderner Heizungstechnik und alternativen Brennstoffen möglich ist. Diese neuen Fuels eröffnen den Ölheizungen langfristig sogar eine klimaneutrale Perspektive.
Nach der Heizung sind Fassade, Fenster und Türen an der Reihe
Familie Seidel hat aber noch viel mehr vor, als nur Heizung und Tank zu erneuern. Auf dem Vordach ist bereits eine Photovoltaikanlage installiert, die mit 2,5 Kilowatt Spitzenleistung rund 2.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert. Geplant ist eine Erweiterung der Anlage. Außerdem soll die Fassade des Hauses nachträglich gedämmt werden und auch der Austausch von veralteten Fenstern und der Eingangstür ist vorgesehen. So erneuert die Familie ihr Eigenheim nördlich von Hannover nach und nach und verbessert den energetischen Stand des Hauses stetig. Und genau das ist dem Eigentümer wichtig: „Die Energiewende setze ich an und in meinem eigenen Haus gern um“, so Carsten Seidel. „Aber die Maßnahmen müssen für mich sinnvoll sein. Daher habe ich mich auch gleich für die Teilnahme an future:fuels@work beworben.“ Hauseigentümer, die ihre Heizung auf effiziente Öl-Brennwerttechnik umrüsten, können sich ebenfalls bewerben. Das Teilnahmeformular gibt es beim Heizungsbauer oder Mineralölhändler sowie über die IWO-Infohotline unter Tel. (06190) 9263435. Mehr Infos dazu gibt es im Internet.
www.zukunftsheizen.de/ffw
(Quelle: Sanitär+Heizungstechnik 2/2022)
Wie aus Bier Energie entsteht (Sächsische Zeitung v. 07.02.2022)
Wie aus Bier Energie entsteht
Die Hochschule Zittau/Görlitz entwickelte eine Hochleistungs-Biogasanlage. Erste Interessenten sind die Eibauer Brauerei und ein Reichenbacher Gewerbegebiet.
Biogasanlagen sind wichtig für die Energiewende. Da sind sich die Experten sicher. Die meisten Anlagen werden mit Gülle oder nachwachsenden Rohstoffen wie Mais betrieben. Es geht aber auch anders.
Die Hochschule in Zittau hat zu dem Thema geforscht und eine Hochleistungs-Anlage entwickelt, mit der nach Auskunft von Dr. Joachim Posselt „Rekordwerte bei der Erzeugung von Biogas aus Reststoffen“ erreicht werden. Reststoffe – das sind beispielsweise Grünschnitt von Kommunen, Rückstände aus der Saftproduktion oder Molke und Spülmilch aus dem Molkereiprozess.
Zweieinhalb Jahre dauerte die Entwicklung der Anlage. Nach Angaben von Joachim Posselt flossen dafür 312.000 Euro, die zu 100 Prozent durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Sachsen gefördert wurden.
Die Anlage der Hochschule erziele bis zu 86 Prozent Methan, erläutert der Wissenschaftler, der unter Federführung von Professor Frank Hentschel zusammen mit Susanne Dittrich an dem Projekt gearbeitet hat. Ermöglicht wird das durch spezielle wabenförmige Strukturen, die eingebaut wurden. Zum Vergleich: Herkömmliche Biogasanlagen erzielen etwa eine „Ausbeute“ von rund 52 Prozent. „Mehr Methan im Biogas ist gleichbedeutend mit einem höheren Brennwert und somit mit einem höheren Energiegehalt“, so Joachim Posselt.
Heizen mit Brauereiabfällen
Aber auch Reste aus der Bierproduktion seien für die Energieerzeugung möglich. Da fallen unter anderem wässrige Hefe und Spülbier an. Aus solchen Resten kann ebenfalls Energie entstehen. „Die erste regionale Brauerei hat bereits Interesse angemeldet und möchte die Anlage noch in diesem Jahr testweise einsetzen“, sagt Joachim Posselt. Dort werden dann Braurückstände verwertet, die bisher energetisch ungenutzt sind und für deren Entsorgung Kosten anfallen würden.
Eine Win-win-Situation sozusagen. Strom und Wärme sollen so erzeugt werden. „Der Clou ist, dass das gefilterte Restwasser frei von Schadstoffen wiederverwendet oder in das Abwassersystem eingeleitet werden kann“, sagt Posselt. Bei einem Dauerbetrieb könnte die Wärme sogar in das Nahwärmenetz eingespeist werden. Heizen mit Brauereiabfällen also.
Julia Böhmer ist schon gespannt. Die Geschäftsführerin der Privatbrauerei Eibau bestätigt gegenüber der SZ, dass bei ihrem Unternehmen die Anlage der Hochschule in den Testbetrieb starten wird. „Hochinteressant“ sei das Thema einerseits aus umweltpolitischen und andererseits aus Kostengründen, so die Brauerei-Chefin. Wann das Projekt genau startet, kann sie noch nicht sagen.
Anlage könnte bei Entwicklung von Gewerbegebiet helfen
Auch für Reichenbach gebe es bereits Interesse an dem System, wie Norbert Döring, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Forschungsgesellschaft für dezentrale Energiesysteme (Gedes) mit Sitz in Mengelsdorf, sagt. Der Verein gehört neben der Firma Haase Tank GmbH, Großröhrsdorf, der Bautzener Firma Covac-Elektro und Automation GmbH sowie der Rublic+Canzler GmbH Heidenau zu den vier Projektpartnern, durch die die Hochschule die Anlage im Technikumsmaßstab entwickeln und in Betrieb nehmen konnte. Norbert Döring sagt, dass möglicherweise bei der Entwicklung eines Gewerbegebietes für Reichenbach eine solche Biogasanlage in die Infrastruktur eingebunden werden könnte. Es gebe Ideen, das Gelände eines Landwirtes dafür zu nutzen. Doch festgezurrt ist das noch nicht.
Sicher dagegen für die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschule ist, dass das Methan bei dem von ihnen entwickelten Verfahren in sehr viel kürzerer Zeit als bei herkömmlichen Biogasanlagen erzeugt wird. „Diesen Vorteil wollen die Forscher in einen weiteren Joker verwandeln: Durch die Industriepartner wird aktuell eine transportable Container-Anlage gebaut“, sagt Joachim Posselt. Dadurch könne die Anlage bei Interessenten und möglichen Kunden zum Testen eingesetzt werden – so, wie das bei derBrauerei Eibaugeplant ist.
Constanze Junghanß
(Quelle: Sächsische Zeitung v. 07.02.2022)
Natürlich heizen (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 10/2021)
Bekannt für seine Heizöltanks hat Haase auch für Pellets die passenden Behalter aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Ein solcher trat jetzt seine Reise nach Berchtesgaden an.
Strahlender Sonnenschein, eindrucksvolles Alpenpanorama – der Nationalpark Berchtesgaden hat dem neuen Pellet-Tank van Haase einen standesgemäßen Empfang bereitet. Von Großröhrsdorf bei Dresden bis in den südlichen Zipfel Deutschlands hat der Tank eine echt romantische Reise zurückgelegt. Die letzte Etappe führte über den Königssee direkt zur Nationalpark-Infostelle St. Bartholomä – einem umgebauten ehemaligen Jägerhaus.
Mitten in der Natur sollte natürlich auch mit erneuerbarer Energie geheizt werden. Daher sorgt hier ab dem kommenden Winter eine Pelletheizung des österreichischen Heiztechnikherstellers ETA für wohlige Wärme. Gelagert werden die kleinen Presslinge in einem Erdtank aus hochwertigem GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff). Das Material zeichnet sich nicht nur durch absolute Korrosionsfreiheit, Formstablität und Alterungsbeständigkeit aus. Es ist, für einen überfahrbaren Tank, auch vergleichsweise leicht. Selbst der in Berchtesgaden eingesetzte dreiwandige Tank hat nur ein Eigengewicht von 3,5 Tonnen. ,,Das war ein wichtiger Aspekt, denn sonst hätte der notwendige Transport per Schiff nicht realisiert werden können“, sagt Haase-Geschaftsführer Thomas Wobst.
Sein Unternehmen nutzt schon seit einigen Jahren die Erfahrungen aus dem Erdtankbereich für Pellet-Lagerbehälter. Diese gibt es sowohl als begeh- wie befahrbare Variante jeweils in zwei Größen – mit einem Nutzinhalt von 9 oder 14,4 Kubikmeter. In der Nationalparkverwaltung kam das größere Modell zum Einsatz. Damit können etwa 9,3 Tonnen Pellets gelagert werden, was rund 4.500 Litern Heizöl entspricht.
Um eine elektrostatische Aufladung zu verhindern, sind die Innenwande der Tanks mit einer elektrisch leitfähigen Oberfläche versehen. Die Tanks können auch bei hohem Grundwasserstand eingebaut werden. In solchen Fällen wird beim Einbau mit geringem Aufwand eine Auftriebssicherung installiert. Das war in diesem Fall allerdings nicht nötig, wie Christoph Maier vom Staatlichen Bauamt Traunstein berichtet.
Der Tank wurde in einer fast vier Meter tiefen Grube versenkt. Das hat weitere Vorteile, die gerade für die Pelletlagerung wichtig sind. Dank des Erdeinbaus lässt sich eine frostsichere Lagerung sicherstellen. Außerdem tragen die nur minimalen Temperaturschwankungen dazu bei, die Bildung von Kondenswasser im Behälter zu minimieren.
Die Erdarbeiten dauern in der Regel etwa einen Tag. Der Tank selbst ist dann in zwei bis drei Stunden verfüllt. Geliefert werden die Pellets ebenfalls per Schiff über den Königssee in Bigbags zu 800 bis 1.000 Kilo. Auf dem Landweg ist St. Bartholomä nur über steile Steige erreichbar, auf denen geübte Wanderer durch die Berge bis zum ehemaligen Jägerhaus gelangen.
„Aus unserer Sicht ist der Einbau sehr gut gelaufen, sagt Ulf Dworschak, Ansprechpartner bei der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden für den Bereich Naturschutz und Planung. ,,Durch die abgelegene Lage gab es nicht viele Möglichkeiten mit echter Bioenergie zu heizen. Öl oder Gas schieden ohnehin aus und auch eine Wärmepumpe war für das Objekt ungeeignet. Hackschnitzel kamen vom Handling her nicht in Frage. Pellets lassen sich weitgehend wartungsarm und automatisch anwenden und sie sind dabei nicht nur das Handlichste, sie entsprechen auch den Anforderungen an unsere EMAS-Zertifizierung.“ Unter anderem der Energieverbrauch und die dabei eigesetzten Produkte müssen den Kriterien des Eco-Management and Audit Schemes – kurz EMAS und auch bekannt als EU-Öko-Audit – standhalten.
Für die Qualitätssicherung der Pellets sorgt eine besondere Ausgestaltung der Austragung, die durch eine Saugentnahme von oben – einem sogenannten „Maulwurf“ – realisiert wird. Der Pelletvorrat wird bei dieser Entnahmeart von oben nur wenig bewegt. Das verhindert unnötigen Abrieb und trägt zur sicheren Funktion der gesamten Heizanlage bei. Damit die Absaugsonde ihre Aufgabe optimal erfüllen kann und nicht „abkippt“, wird sie regelmäßig einmal am Tag automatisch angehoben. Dieses Comfortmodul erhöht damit die Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit der Anlage.
Da der Tank mit einem Mannloch ausgestattet ist, kann das Entnahmesystem jederzeit erreicht und bei Bedarf beispielsweise zur Wartung aus dem Tank entnommen werden. Auch die Reinigung und die Pellet-Beschickung erfolgen über diesen Einstieg. Per Schaufellader werden die Pellets einfach aus den Bigbags in den Pellettank geschüttet.
„Wir waren froh, dass wir einen Erdtank gefunden mit großer Öffnung gefunden haben, den man von oben befüllen kann und nicht nur über einen Anschluss eines Silofahrzeuges“ erinnert sich Christoph Maier.
Nun steht einer warmen Infostelle in den kommenden Wintern nichts mehr entgegen. Im Tank lagert ein Energievorrat für eine ganze Heizsaison und der Kessel bringt mit seinen 32 kW Heizleistung gemütliche Temperaturen in das Gebäude, auch wenn es draußen ordentlich schneit und der Königssee mit Eis bedeckt ist.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoff+Mineralölrundschau 10/2021)
Haase Tank GmbH unterstützt Klimaschutz im Heizungskeller (Rödertal-Anzeiger 27/2021)
Mittelständischer Tankspezialist engagiert sich bundesweit für den Einsatz von treibhausgasreduzierten flüssigen Brennstoffen.
Nicht warten auf politische Vorgaben, sondern handeln. Das ist die beste Variante, um den Klimaschutz im Gebäudebereich voranzubringen. Dies dachte auch Familie Seidel, als sie beschloss, ihr 1963 gebautes Einfamilienhaus im niedersächsischen Wedemark energetisch komplett zu sanieren.
Dazu wurde die Technik im Heizungskeller einmal runderneuert. Neben einer neuen Öl-Brennwertheizung steht dort nun ein moderner, standortgefertigter Tank aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) – hergestellt von der Firma Haase aus Großröhrsdorf und installiert von dem regionalen Haase-Partner, der Team Tanktechnik aus der Nähe von Hannover. Das entscheidende aber ist der Tankinhalt: Hier wird erstmals ein „grünes“ Heizöl verwendet, das zu 33 Prozent aus einer nahezu klimaneutralen Komponente besteht, hergestellt aus biobasierten Reststoffen wie Altfetten oder Pflanzen- und Holzabfällen. Damit sparen die Seidels gleich mehrfach: Mit der Öl-Brennwerttechnik verringert sich der Heizölverbrauch und damit die Energiekosten. Das „grüne“ Heizöl reduziert auBerdem die CO2-Emissionen bei der Verbrennung um rund 25 Prozent.
Unterstützt werden die SanierungsmaBnahmen und die Verwendung des flüssigen Zukunfts-Brennstoffes durch die Pilotinitiative „future:fuels@work“, die das Institut für Wärme- und Mobilität (IWO) aus Hamburg gemeinsam mit führenden Heizgeräte- und Tankherstellern für Modernisierer ins Leben gerufen hat.
„Mit unserem Tank wurde nun die erste Anlage im Rahmen dieser bundesweiten Aktion ausgestattet“, berichtet Haase-Geschäftsführer Thomas Falkenbach. „Wir werden die lnitiative mit weiteren Tankanlagen unterstützen.“
Der Grund: Haase will mit seinen Partnern zeigen, dass treibhausgasreduzierte flüssige Brennstoffe in der Praxis, in heute verfügbarer Heiz- und Tanktechnik reibungslos funktionieren.
„Mit unserem Beitrag arbeiten wir in mehrfacher Hinsicht für die Zukunft: Es gilt jetzt alle Optionen zu nutzen, die CO2-Emissionen im Heizungskeller zu senken. Das sind wir unserer Umwelt schuldig. Aber wir denken dabei als mittelständisches Unternehmen auch an unsere Aufgabe als Arbeitgeber in der Region. Nur mit tragfähigen Konzepten können wir wettbewerbsfähig bleiben und nachhaltig wirtschaften. Klimaschutz und soziale Verantwortung gehören für uns zusammen“, so Falkenbach. Er empfiehlt Hauseigentümern, die ihre Heizung auf effiziente Öl-Brennwerttechnik umrüsten wollen, sich bei „future:fuels@work“ zu bewerben. Das Teilnahmeformular gibt es beim Heizungsbauer oder Mineralölhändler sowie über die IWO-Hotline unter Tel. (06190) 9263435. Mehr lnfos dazu sind auf www.zukunftsheizen.de/ffw zu finden.
„Je mehr Leute positive Erfahrungen mit CO2-reduziertem Heizöl machen, umso schneller gehen die Emissionen nach unten“, ist Falkenbach überzeugt.
(Quelle: Rödertal-Anzeiger 27/2021)
Mit Speichern Abwärme effizient nutzen (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 02/2021)
Abwärme zu nutzen ist sinnvoll und effizient. Oftmals muss dies jedoch sofort geschehen, da die Temperaturniveaus nicht sehr weit auseinanderliegen und die Verluste durch
eine Speicherung zu groß wären. Großtechnische Speicherungen sind daher selten. Der Wärmespeicherspezialist Haase hat aber auch dafür eine Lösung gefunden.
Wie kann man Abwärme großtechnisch nutzen? Bisher ist dies meist nur direkt möglich – beispielsweise durch Einspeisung in ein Wärmenetz oder durch die unmittelbare Wiedernutzung mittels Wärmeübertrager, etwa bei Lüftungsanlagen mit Warmerückgewinnung. Speicher spielen da eine eher untergeordnete Rolle. Denn Abwärme hat meist nur eine geringe Energieleistung. Mittels Schichtenladeeinheit kann sie dennoch genutzt werden. Der Wärmespeicherspezialist Haase aus Großröhrsdorf bei Dresden hat eine solche Lösung entwickelt. Dabei wird bei der Beladung durch den unteren Absaugteller das kalte Wasser abgesaugt, erwärmt und in die Schichten des Speichers geleitet – je nach Temperaturniveau. lm Gegenzug wird bei der Entladung durch den oberen Absaugteller die heißeste Wasserschicht angesaugt, abgekühlt und wieder in den Schichtenkreislauf gebracht. Damit kann sich das kühlere Wasser des Rücklaufs im unteren Teil des Schichtenspeichers sammeln und aufwärmen. Für die Nutzung von Abwärme, die ja in der Regel nicht sehr hochtemperaturig ist, ist ein solches System ideal.
Das erkannte auch die Firma Greif Textile Mietsysteme in Berlin-Hohenschönhausen, einer der größten und modernsten Hotelwäsche-Betriebe Deutschlands. Hier dient ein riesiger, 79 Kubikmeter fassender Zylinder von 4,40 Meter Durchmesser und 6,80 Meter Höhe von Haase als Speicher für die Abwärmenutzung. Diese wird aus dem Abwasser der Waschstraßen und dem 4 Megawatt leistenden Dampfkessel, den zwei Druckluftkompressoren, die kontinuierlich eine Abwärme von 65 °C erzeugen, und dem Rücklauf der 300 kW starken Gebäudeheizung mit etwa 60 °C gesammelt. Damit erfolgt die Brauchwassererwärmung der fünf Industrie-Waschstraßen.
Im ersten Schritt wird das Abwasser in einem 10 Kubikmeter großen Flachbodentank gesammelt. Dabei wird die Temperatur des Brauchwassers van 12 °C auf 45 °C angehoben. Anschließend strömt es in den Wärmespeicher und wird hier bis 60 °C erwärmt – der fürs Waschen von Bettwäsche nötigen Wassertemperatur.
Über 1.000 Euro weniger pro am Tag!
Dadurch wurde die Installation eines neuen Dampfkessels überflüssig, der sonst das Brauchwasser van 12 °C Leitungstemperatur auf die 60 °C benötigte Waschtemperatur gewährleistete. Die Effizienz des vorhandenen Dampfkessels stieg auf 95 Prozent. Täglich können so für etwa 17.500 kWh Wärmekosten eingespart werden. Bei einem Gaspreis von gut 6 Cent je kWh sind das 1.050 Euro – jeden Tag!
Doch das ist noch nicht das Ende. In einer weiteren Ausbaustufe soll allein die Abwärme die Brauchwassertemperatur auf 55 °C anheben, was Einsparungen von etwa 25.000 kWh täglich ermöglicht.
Neben der Energieeffizienz hat diese Lösung noch eine Reihe weiterer Vorteile. Da Haase mit glasfaserverstärktem Kunststoff – kurz: GfK – baut, können im Prinzip beliebig viele Flansche an der Speicherhülle zur Ein- und Ausspeisung angebracht werden. Das wiederum ermöglicht eine zielgenaue Einspeisung der einzelnen Abwärmequellen in die jeweils benötigten Niveaus des Schichtenspeichers. Die internen Wärmetauscher aus Edelstahlwellrohren machen diese Möglichkeit noch effizienter und verhindern zudem Kalkablagerungen – ein Problem bei jedem Pufferspeicher, der in stark kalkhaltigen Wassergegenden steht.
Zudem sind die Brauchwasser- und Abwärmequellen komplett getrennt. Deswegen kann es zu keiner Verschlammung kommen. Auf ein Ausdehnungsgefäß, wie es sonst bei Pufferspeichern oder Flächenheizungen nötig ist, kann hier verzichtet werden. Soll das Brauchwasser auch als Trinkwasser genutzt werden, verhindern das hohe Temperaturniveau und das Durchflussprinzip eine Legionellenbildung.
Derartige Abwärmeprojekte lassen sich fast überall anwenden. Haase realisierte solche Projekte schon in Tischlereien, Fleischereien, Bäckereien, Eisengießereien und in der Nahrungsmittelindustrie.
Zwei Speicher im Edelstahlwerk
Bei den Edelstahlwerken Schmees in Pirna gelang es etwa, mittels zweier Pufferspeicher den Bedarf an Heizgas um 95 Prozent zu reduzieren – mehr als vorher errechnet. Zwei unterirdische Pufferspeicher mit insgesamt 28.600 Litern speichern die bei der Gussveredelung anfallende etwa 70 kW betragende Abwärme und geben sie bei Bedarf in den Heiz- und Warmwasserkreislauf des Verwaltungsgebäudes ab. Auch hier wurde die Abwärme bisher nicht genutzt.
Abwärme von Servern heizt Duschwasser
Der sächsische Tankspezialist kann mit dieser Technologie aber noch ganz andere Abwärmequellen erschließen und überhaupt erst nutzbar machen. Ein Beispiel dafür ist die Abwärme aus Serverparks, wie bei der Stadtreinigung Hamburg (SRH). Dort dient nun die bisher ungenutzte Abwärme aus dem Serverraum der Erwärmung von Dusch- und Trinkwasser. Auch die Heizungsanlage profitiert davon. Im Gegenzug wird die bisher energetisch sehr aufwändige Kühlung der Server deutlich erleichtert.
Möglich wurde dies ebenso durch einen Haase-Großspeicher mit einem Durchmesser von 4,40 Metern und einer Höhe von 2,80 Metern. Er kann 30.000 Liter Wasser fassen und sammelt rund um die Uhr die Wärme für die Duschen, die täglich zwischen 13 und 15 Uhr am stärksten von den gut 500 Mitarbeitern genutzt werden. Diese Lösung spart den SRH jedes Jahr 500.000 kWh Heizenergie ein. Allein damit kann der Warmwasserbedarf ganzjährig über das Rechenzentrum gedeckt werden. Im Sommer kann deswegen die Heizung komplett stillgelegt werden.
Frank Urbansky
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 02/2021)
Wie Haase Tank dem Gegenwind trotzt (Dresdner Neueste Nachrichten 04.04.2020)
Der Großröhrsdorfer Mittelständler profitiert ganz und gar nicht von den gegenwärtigen politischen Weichenstellungen.
Und doch stecken die Verantwortlichen des Unternehmens den Kopf nicht in den Sand. Ganz im Gegenteil.
Ja, es gibt auch in Zeiten des Coronavirus noch andere Probleme. Probleme, über die man gern mal mit jemandem reden möchte -zum Beispiel mit dem sächsischen Finanzminister. Gesagt, getan – und so besuchte Hartmut Vorjohann (CDU), der seit Dezember 2019 dieses Amt bekleidet, in der vergangenen Woche die Haase Tank GmbH in Großröhrsdorf. Es war – wie so oft vermittelt vom Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk (CDU)- die erste Stippvisite des noch relativ „frischgebackenen“ Ministers in der Region östlich von Dresden, quasi sein Antrittsbesuch in Ostsachsen. „Mal raus aus der Käseglocke Dresden“, wie Finanzminister Vorjohann selbst die Sache kommentierte.
Und zu sehen bekam der Finanzminister bei Haase Tank einiges, doch noch mehr bekam er zu hören. Geschaftsführer Thomas Falkenbach ist mit der gegenwärtigen Energiepolitik, die aus seiner Sicht falsche Anreize setzt, nämlich alles andere als zutrieden. So kann er beispielsweise nicht verstehen, „warum die Gasheizung gegenüber der Ölheizung nicht nur bevorteilt, sondern auch noch mit Milliardensummen subventioniert wird.“ Und das, obwohl Erdgas ebenso klimaschädlich sei wie Öl. „Das Ziel der Klimaneutralität steht. Aber mit Erdgas lässt sich das angesichts der dadurch verursachten Methanemissionen nicht erreichen.“
Nun könnte man diese Argumentation angesichts der Tatsache, dass die Haase Tank GmbH ihr Geld in der Vergangenheit mit Öltanks verdient hat, als klassische Lobbyarbeit abtun; allerdings wäre dies wahrscheinlich zu kurz gesprungen. Denn Thomas Falkenbach sieht nicht nur sein Unternehmen, sondern auch die Bevölkerung in den ländlichen Regionen gegenüber den Städten benachteiligt: „“Die Menschen auf dem Land haben oft keine bezahlbare Alternative zu flüssigen Brennstoffen“ erklärt er. Die Verteufelung des Öls gehe so weit, dass viele Menschen glaubten, die Ölheizung werde bald verboten. Doch dem ist nicht so: „Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden – auch über das Jahr 2026 hinaus“, stellt der Geschäftsführer der Haase Tank GmbH klar.
Ob der sächsische Finazminister bei dieser Problematik tatsächlich und unmittelbar helfen kann, darf bezweifelt werden. Jedoch kann er tun, was alle Politiker tun können – das Anliegen weitertragen und Türen öffnen. „Traditionsreiche mittelständische Unternehmen wie Haase Tank machen Sachsen stark und schaffen die wirtschaftliche Basis, die der Freistaat benötigt“, erklärt Hartmut Vorjohann. Und das auch unter ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Denn: „Zur Zeit weht der Wind aus allen Richtungen, nur nicht von hinten“, wie Vertriebsleiter Thomas Wobst betont.
Haase Tank reagiert auf die einzig denkbar richtige Art darauf: Nicht mit Jammern, sondern mit Weiterentwicklung. „Wir haben unseren Umsatz in den vergangenen sechs Jahren fast verdoppelt. Das konnte nur mit neuen Ideen, gezielten lnnovationen und einer breiten Produktpalette gelingen“, so Geschaftsführer Thomas Falkenbach: So habe man aus dem Lebenselixier des Unternehmens – glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) – eine Vielzahl von Erzeugnissen entwickelt, die den Öltank wenigstens teilweise ersetzen können. Dazu zählen unter anderem Öl- und Fettabscheider, Auskleidungen sowie Wärmespeicher. Letztere werden in Lander wie die Philippinen, Sri Lanka oder Singapur exportiert.
Und das derzeit unvermeidliche Coronavirus? „Ja, es betrifft auch uns. In diesem Jahr sind bereits drei bedeutende Messen abgesagt worden – für uns die wichtigsten Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen“, wie Thomas Falkenbach berichtet. Die Messe HAUS in Dresden hatte nur zwei Drittel der üblichen Besucherzahl, und gegenwärtig bangt man um die für Mai geplante IFAT Entsorga in München. 40.000 Euro investiert Haase Tank in die Teilnahme, die Verträge sind geschlossen. „Wenn die auch ausfällt, das wäre wirklich ein Schlag ins Kontor“, bekennt der Geschäftsführer. Doch auch dann muss es weitergehen…
Uwe Menschner
(Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten 04.04.2020)